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Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchspreis der VAD für Céline Geisen-Mayerl
22.07.2024
Céline Geisen-Mayerl (MA Arbeit, Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien) |
Becoming a ‚Handicapable‘ Parent: Negotiating Disability, Parenthood, and Parenting in Cotonou (Benin) |
In dieser brillant geschriebenen Masterarbeit geht es um die Verflechtung von Behinderung, Elternschaft und Erziehungspraktiken in Cotonou, Benin. Kern der Arbeit ist der Befund, dass Kinder zu haben für behinderte Menschen in Benin weniger Option und seltene Ausnahme ist, sondern ein unabdingbarer Teil des Lebensverlaufs. In diesem Sinne wird Elternschaft bei Menschen mit Behinderungen in Benin als selbstverständlich angesehen, ein Aspekt, der in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema bislang nahezu unbekannt war. Geisen-Mayerl stellt fest, dass „im Gegensatz zu euro-amerikanischen Diskursen […] das Kinderkriegen von Menschen mit Behinderung als wichtiges Lebensprojekt und als Bereicherung für den Alltag gesehen [wurde]“. Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Vorstellung, dass das Engagement der Eltern in verschiedenen sozialen Netzwerken als Teil ihrer Betreuungsarbeit betrachtet wird. Diese Arbeit schließt eine Lücke im eurozentrischen Fokus der Literatur über Behinderung und Behindertenfeindlichkeit in Bezug auf Elternschaft. Die Arbeit ist in einer engen Kooperation in der Masterausbildung der Universitäten Wien (Prof. Dr- Tatjana Thelen) und Bayreuth (Prof. Dr. Erdmute Alber) entstanden. In diesem Rahmen bekam Celine Geisen-Mayerl die Gelegenheit, an einer von Erdmute Alber und Anna Ayeh organisierten Lehrforschung in Benin und Ghana im Sommer 2022 teilzunehmen. Darüber hinaus konnte sie sich der Vor- und Nachbereitung der Forschung in gemeinsamen Lehrveranstaltungen mit Studierenden aus Bayreuth und Accra (Ghana) auszutauschen, sowie an zwei Reflexionsseminaren während ihrer Feldforschung in Afrika teilnehmen. |
Der Lehrstuhl Sozialanthropologie gratuliert herzlich!